2. Häufiges Schnellladen vermeiden
Langes Warten an der Ladestation kann lästig sein. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, können Schnellladestationen genutzt werden, die durch den Einsatz von Gleichstrom E-Autos in unter zehn Minuten laden. Das klingt praktisch und das ist es in der Regel auch. Wer allerdings zu häufig die Vorzüge der Schnellladestation in Anspruch nimmt, mutet dem Akku einiges zu. Die Zellen der Batterie werden durch den Ladevorgang stark beansprucht und der Alterungsprozess entsprechend beschleunigt. Daher sollte das E-Auto überwiegend an der eigenen Wallbox geladen werden und wenn es dann doch einmal schnell gehen muss – ausnahmsweise an der Schnellladestation.
3. Richtig fahren mit dem E-Auto
Auch unsere Fahrweise beeinflusst die Reichweite und trägt wesentlich zur Lebensdauer des Akkus bei. Zu schnelles Anfahren, insbesondere am Anfang der Fahrt, sollte vermieden werden – ebenso wie plötzliches Abbremsen. Empfohlen wird eine gleichmäßige Fahrweise. Diese Empfehlung gilt grundsätzlich, aber vor allem in Bezug auf die Reichweite des E-Autos ist dies ein nützlicher Tipp.
4. Laden im Winter – extreme Temperaturen meiden
Grundsätzlich wirken sich extreme Temperaturen auf den Akku aus. Die herrschenden Wetterbedingungen können diesen stark belasten und den Alterungsprozess somit vorantreiben. Natürlich können wir das Wetter nicht beeinflussen, aber mit wenigen einfachen Tipps lässt sich das E-Auto davor schützen. Beispielsweise gilt es, das Auto nicht in der prallen Sonnen stehen zu lassen, sondern an einem schattigen Platz zu parken. Gleiches gilt bei eisigen Temperaturen in den Wintermonaten – dank einer Garage ist das Auto nicht der Kälte ausgesetzt. Im Winter sollte das E-Auto außerdem direkt nach der Fahrt aufgeladen werden, das schont den Akku, denn dieser ist zu dem Zeitpunkt noch nicht komplett ausgekühlt.
5. Anbauten sinnvoll nutzen
Anhänger, Fahrradgepäckträger, Dachbox und Co. – Anbauten wirken sich durchaus auf die Reichweite aus. Das liegt nicht, wie oft vermutet, an dem zusätzlichen Gewicht, sondern an der Aerodynamik, die dafür sorgt, dass das Auto effizient genutzt wird und möglichst wenig Reichweite benötigt. Der Reichweitenverlust durch Anbauten lässt sich aber reduzieren. Eine vorausschauende Fahrweise und mit einem sinnvollen Einsatz der Rekuperation lässt sich die Reichweite schonen. Zum Thema Rekuperation – E-Autos können Energie durch Bergabfahrten beispielsweise für Bergauffahrten zurückgewinnen.
6. Optimaler Ladestand, wenn das Auto länger steht
Sollte das E-Auto über einen längeren Zeitraum nicht in Gebrauch sein, kann die Lebensdauer des Akkus darunter leiden. Wer den Akku regelmäßig lädt, kann dem entgegenwirken und den Akku schonen. Hierbei ist ein Ladestand zwischen 50 % und 80 % empfehlenswert – denn ist der Ladestand für lange Zeit deutlich unter dem Wert, zum Beispiel bei 20 %, kommt es in den Zellen zur Unterspannung. Bei mehr als 80 % kann eine Überspannung den Akku belasten.
7. Die „Schnarchladung“ in Anspruch nehmen
Die sogenannte „Schnarchladung“ ist prinzipiell das Gegenteil vom Schnellladevorgang. Anders als bei der Schnellladestation, die mithilfe von Gleichstrom (DC) das E-Auto in nur kurzer Zeit lädt, wird bei der „Schnarchladung“ auf Wechselstrom (AC) gesetzt. Ziel des sehr langsamen Ladens ist es, den Akku zu schützen und die Lebensdauer mit dem Vorgang zu verlängern. Für die „Schnarchladung“ kann die hauseigene Wallbox genutzt werden, die mit Wechselstrom betrieben wird. Im Vergleich zum Gleichstrom muss Wechselstrom beim Ladevorgang erst durch einen Bordlader in Gleichstrom umgewandelt werden, dadurch ist die Ladezeit deutlich länger.
8. Betriebsmanagementsysteme verwenden
Das Betriebsmanagementsystem oder kurz BMS überwacht die Leistungsaufnahme und Leistungsabgabe und zudem in Echtzeit die Leistungsfähigkeit der Batteriezellen. Das BMS kann somit für einen effizienten Ladevorgang sorgen und die Batterie schonen. Die automatische Steuerung beendet unter anderem den Ladevorgang bei einem festgelegten Ladestand, zum Beispiel bei 80 %, oder passt die Ladegeschwindigkeit bei extremen Temperaturschwankungen entsprechend an.
9. Die Vorteile von Apps und Ladetimer nutzen
Neben dem Betriebsmanagementsystem gibt es mittlerweile praktische Apps, die das Laden vereinfachen und dafür sorgen, dass der Akku nicht überstrapaziert wird. Mit einem integrierten Timer ist die Ladezeit individuell einstellbar. So kann zum Beispiel eine Ladezeit in der Nacht festgelegt werden oder der Ladevorgang bei 80 % Ladestand beendet werden. Dadurch lässt sich unter anderem vermeiden, dass das Fahrzeug zu lange stillsteht oder die Batterie durch eine Vollladung zusätzlich belastet wird.
Lässt sich die Lebensdauer des Akkus überhaupt verlängern?
Der Akku des E-Fahrzeugs ist ein wesentlicher Grund für die hohen Anschaffungskosten. Ist dieser kaputt, kann es somit sehr teuer werden. In der Regel beträgt die Lebensdauer des Akkus acht bis zehn Jahre, was einer Laufleistung von 50.000 Kilometer bis 100.000 Kilometer entsprechen würde. Doch die Lebensdauer kann sich durch viele Faktoren verkürzen, aber eben auch mithilfe von vielen praktischen Tipps verlängern – und das ist gar nicht so kompliziert. Vorausschauendes Fahren und sinnvolles Laden sorgen dafür, dass der Alterungsprozess verlangsamt wird. Entscheidend ist daher, dass wir verstehen, was die E-Auto-Batterie negativ und positiv beeinträchtigt, um sie so zu schonen und unnötige Kosten zu vermeiden.