Dresden – Epidemien und Pandemien bedrohen das Leben der Menschen seit Anbeginn ihrer Existenz. Im Mittelalter etwa löschte die Pest-Pandemie ein Drittel der Bevölkerung Europas aus. Die ständig präsente Bedrohung schlug sich natürlich auch in Darstellungen in der Kunst und im Handwerk nieder, so etwa auf Münzen und Medaillen. Diese haben die Städtischen Kunstsammlungen Dresden nun in einer Sonderausstellung dokumentiert.
Pest, Cholera und Corona – Epidemien gestern und heute
Mit der Ausstellung „Pest, Cholera und Corona – Epidemien gestern und heute“ widmet sich das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) einem Thema mit besonderer Aktualität. Vom 27. Mai 2023 bis zum 1. April 2024 werden 170 teils erstmalig ausgestellte Objekte aus dem eigenen Bestand sowie Medaillen aus der „Sammlung Brettauer“ des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte Wien und Leihgaben privater Sammler in den Sonderausstellungsräumen im Dresdner Residenzschloss zu sehen sein.
Epidemien haben die Menschheit zu allen Zeiten vor Herausforderungen gestellt, aber auch gesellschaftlichen Wandel und medizinischen Fortschritt angestoßen. Anhand von Münzen und Medaillen behandelt die Ausstellung Epidemien der Vergangenheit und der Gegenwart und fragt: Wie nahmen Zeitgenoss*innen sie wahr? Welche Ängste haben Ausbruch und Verbreitung der Krankheiten ausgelöst? Welche Hoffnungen gab es?
Die „Antoninische Pest“ (165–180 n. Chr.) und die Corona-Pandemie (ab 2019) bilden den zeitlichen Rahmen der Ausstellung. Um Schutz vor Epidemien zu erbitten, wandten sich die Menschen zunächst an Götter der Heilung wie Asklepios, später an christliche Heilige wie den Hl. Sebastian oder den Hl. Rochus, die auf Münzen und Medaillen abgebildet wurden. Seit dem 18. Jahrhundert wurden die religiösen Motive zunehmend von Impfprämien in Medaillenform, Darstellungen von Krankenpflege und Widmungen an Ärzte oder Wissenschaftler abgelöst. Einige dieser neuen Bildthemen, besonders der Dank an medizinisches Personal und die Würdigung wissenschaftlicher Forschung zu Infektionskrankheiten, wurden während der Corona-Pandemie wieder aufgegriffen.
https://muenzkabinett.skd.museum/ausstellungen/pest-cholera-und-corona/