Lausitz

Erneut Durchsuchungen wegen falscher Corona-Atteste

today21. Juni 2023 4

Hintergrund
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Dresden – Im Zuge der Ermittlungen gegen eine Ärztin aus dem Raum Dresden wegen falscher Atteste im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie fanden erneut Durchsuchungen in Wohnungen und Praxen in neun Bundesländern statt.

© Artgrid

Am Dienstag waren insgesamt 364 Beamte an den Einsätzen in 142 Wohnungen und Praxen in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Berlin, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt, wie die Dresdner Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten. Dabei wurden 174 „Gefälligkeitsatteste“ und anderes Beweismaterial sichergestellt.

Der Ärztin wird vorgeworfen, während der Corona-Pandemie zahlreiche falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt und verkauft zu haben. Sie soll „pauschal und unrechtmäßig“ Befreiungen vom Maskentragen, unbegrenzte Impfbescheinigungen oder eingeschränkte Testverbote bescheinigt haben. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um weit über 100 Fälle und Einnahmen von mindestens 60.000 Euro.

Bereits im März 2022 und Februar 2023 wurden Wohn- und Geschäftsräume der Beschuldigten durchsucht. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 66-jährige Ärztin in mehreren Bundesländern aktiv war und bei Sammelterminen auf Bestellung und „im Minutentakt“ Atteste ausstellte. 

Sie soll dafür eine Zahlung von mindestens 25 Euro pro Stück erhalten haben. Heilpraktiker und Bestatter stellten Räume zur Verfügung, organisierten teilweise auch Termine und leiteten die „Ware“ weiter. Gegen sie sowie die Inhaber der Atteste wird wegen des Verdachts der Anstiftung zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und Beihilfe dazu ermittelt. (mit dpa)

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