Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig erklärte am Donnerstag, dass der betreffende Kollege vor Ort war, um über Maßnahmen für festgenommene Demonstranten zu entscheiden. Er war vermummt und wurde dabei von einer ebenfalls vermummten Kriminalbeamtin begleitet, nachdem die Polizei offiziell die Demonstration beendet hatte.
Der Staatsanwalt traf persönlich die Entscheidung, sich zu vermummen, um seine eigene Sicherheit zu gewährleisten, so sein Kollege. Berichten zufolge war der Staatsanwalt in der Vergangenheit bedroht worden. Während der Demonstration am sogenannten „Tag X“ im Süden Leipzigs hatte die Polizei die Demonstranten aufgefordert, ihre Vermummungen abzulegen. Dies wurde zuvor von verschiedenen Medien berichtet.
Die Demonstrationen am ersten Wochenende im Juni waren eine Reaktion auf das Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten vor dem Oberlandesgericht in Dresden. Am Samstag nach der Urteilsverkündung wurden Polizisten in Leipzig mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Über 1000 Demonstranten wurden in einem Polizeikessel festgehalten, darunter auch Minderjährige. Das Vorgehen der Polizei wurde von mehreren Parteien und Organisationen kritisiert. (dpa)