Das sächsische Gesundheitsministerium erklärte, dass die Staatsregierung sich in ihrem Koalitionsvertrag zu einer menschlichen und faktenbasierten Drogen- und Suchtpolitik verpflichtet habe, die aus Prävention, Beratung und Behandlung, Hilfen zum Ausstieg und Maßnahmen zur Schadensreduzierung bestehe. Insbesondere werden die Bereiche Prävention, Beratung und Behandlung sowie die Probleme im Zusammenhang mit Alkohol als Schwerpunkte genannt.
Die sächsische Regierung betont, dass der Austausch mit den kommunalen Vertreterinnen und Vertretern entscheidend sei, um den Bedarf an konkreten regionalen Gegebenheiten zu ermitteln und neue Projekte entsprechend in das bestehende regionale Suchthilfesystem einzufügen. Angesichts der begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen ist es vorrangig, die bestehenden Strukturen zu erhalten und zu stärken.
Bisher gab es vonseiten der kommunalen Vertreterinnen und Vertreter keine Forderungen nach Drug-Checking-Angeboten. Das Gesundheitsministerium steht jedoch solchen Anfragen offen gegenüber. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass ein sogenanntes Drug-Checking keine Sicherheit hinsichtlich der gesamten erworbenen Menge an Drogen bietet, da die Analyse nur den für die Kontrolle abgegebenen Teil der Konsumeinheit betrifft.
Nach erfolgreichen Pilotprojekten in Berlin und Thüringen planen nun auch Hessen und Baden-Württemberg die Einführung von Angeboten, bei denen Konsumenten die Inhaltsstoffe ihrer gekauften Drogen auf gesundheitliche Gefahren untersuchen lassen können.
Neben Sachsen haben sich laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) auch die Landesregierungen von Brandenburg, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gegen entsprechende Angebote entschieden. Die übrigen sieben Bundesländer gaben an, dass sie zu diesem Thema noch keine endgültige Meinung haben.
Am Montag verstarb eine 13-Jährige aus Mecklenburg-Vorpommern mutmaßlich nach der Einnahme der Ecstasy-Pille „Blue Punisher“ im Krankenhaus. Eine 14- und eine 15-Jährige befinden sich derzeit noch auf der Intensivstation nach dem Konsum dieser Droge. (dpa/sn)