Feministinnen sind am heutigen Samstag oben ohne durch Dresden geradelt. Organisiert hatte die Demonstration die Initiative „Gleiche Brust für alle“. Mit nacktem Busen radelten die Teilnehmerinnen durch Dresdens Neu- und Altstadt. Sie fordern, insbesondere weibliche Brüste zu „normalisieren“.
Bei Anmeldung der Demonstration soll im Rathaus „Nippelangst“ geherrscht haben. Eine Prüfung des Ordnungsamtes sorgte für Aufsehen. Wie die Bild-Zeitung berichtete, seien 15 Ämter und Institutionen vom Ordnungsamt in Kenntnis über die geplante Demo gesetzt oder um Hinweise ersucht worden, „welche Auflagen in den Bescheid aufzunehmen sind“. Unter anderem die Dresdner Verkehrsbetriebe, die Staatskanzlei und das Büro des Oberbürgermeisters Dirk Hilbert seien angeschrieben worden. Auch die Frauenkirche sei laut dem Bericht um Auskunft gebeten worden, „ob 14 Uhr ein Gottesdienst oder eine andere Veranstaltung in der Frauenkirche stattfindet“. Offenbar wollte man das religiöse Empfinden von Kirchgängern schützen.
Die Demoroute führte an mehreren Kirchen vorbei – auch die Frauenkirche wurde „umradelt“. Auf dem Neumarkt gab es zwar viel Zuspruch für die Meinung der Aktivistinnen, aber auch negative und sogar beleidigende Reaktionen der Umstehenden wurden teils lautstark zum Ausdruck gebracht.
Während der Demo riefen die radelnden Frauen und Männer zahlreiche Sprechchöre und bemalten ihre Körper mit Parolen, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Für die Feministinnen war die Aktion ein voller Erfolg, wie sie nach der Demonstration im Interview mit Sachsen Fernsehen verraten haben.