Er betonte, dass eine nachhaltige Entwicklung nicht durch Verzicht auf Wachstum erreicht werden könne. Fuest erklärte am Dienstag in Dresden, dass Schwellenländer weiterhin wachsen würden und dass dies nicht aufgehalten werden könne.
Die Frage, ob die Menschheit einen nachhaltigen Weg einschlagen werde, werde nicht in Europa, sondern in den Schwellenländern entschieden, insbesondere in Lateinamerika, der Region mit der größten Artenvielfalt weltweit. Fuest betonte die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit, sowohl im Bereich des Klimaschutzes als auch bei anderen Nachhaltigkeitsfragen. Er glaubt jedoch nicht, dass Schwellenländer durch Verträge dazu gebracht werden können, ihr Wachstum einzustellen. Stattdessen sollten Technologien entwickelt werden, die den ökologischen Fußabdruck drastisch reduzieren, um ein nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen.
Fuest äußerte auch Bedenken, dass ein ideologischer Kulturkampf zwischen verschiedenen politischen Lagern negative Auswirkungen auf den Kampf gegen den Klimawandel haben könnte. Er betonte, dass Nachhaltigkeit weder konservativ noch progressiv sei, sondern ein grundlegendes Interesse darstelle. Es sei von großer Bedeutung, sich nicht in diesem Kulturkampf zu verstricken. Fuest bezeichnete es als Selbstverständlichkeit, dass Nachhaltigkeit im Umweltbereich wichtig sei, und warnte davor, dass dies ein Hindernis darstellen könnte. (mit dpa)