Lausitz

Dulig fordert Lohngerechtigkeit statt längerer Arbeitszeiten

today19. Juli 2023 6

Hintergrund
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Sachsen- Der sächsische Arbeitsminister Martin Dulig (SPD) hat die erheblichen Lohnunterschiede zwischen Ost und West scharf kritisiert.

In Dresden erklärte er am Mittwoch, dass im Osten mehr Lohngerechtigkeit anstatt längerer Arbeitszeiten erforderlich sei. Damit reagierte er auf Äußerungen von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der in letzter Zeit wiederholt längere Arbeitszeiten ins Gespräch gebracht hatte.

Dulig betonte, dass „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ nicht nur eine Frage des Respekts und der Gerechtigkeit sei, sondern auch die Hauptquelle des Einkommens im Osten darstelle. Die Gleichstellung der ostdeutschen Beschäftigten sei nach über drei Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung längst überfällig. Es sei dringend notwendig, bessere und gerechtere Löhne zu ermöglichen, und dabei könnten eine höhere Tarifquote und Tarifabschlüsse von großer Hilfe sein. Derzeit liegen die Ostländer in Bezug auf die Tarifquote immer noch am Ende des Länderrankings.

Der Arbeitsminister stützte seine Argumentation auf Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Vortag. Diese Daten zeigten, dass das durchschnittliche Bruttojahresgehalt bei Vollzeitbeschäftigten im Westen im Jahr 2022 bei 58.085 Euro lag, während es im Osten lediglich 45.070 Euro betrug. Die Differenz betrug somit 13.015 Euro und war im Vergleich zu den beiden Vorjahren sogar noch größer geworden. Ein Grund dafür waren höhere Sonderzahlungen im Westen, die im Schnitt fast doppelt so hoch ausfielen und zuletzt auch schneller anstiegen als im Osten.

Dulig hob hervor, dass gute Löhne auch im Interesse der Unternehmen lägen. Attraktive Arbeitgeber hätten definitiv bessere Chancen, ihre Beschäftigten zu halten und neue zu gewinnen. Zufriedene Beschäftigte seien die beste Werbung für die Gewinnung von neuem Personal. (dpa)

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