Mehrere Kommunen in der Sächsischen Schweiz wollen den Bau unterirdischer Zisternen für die Brandbekämpfung so schnell wie möglich vollenden. «Alle Bauanträge liegen vor und die Nationalparkverwaltung hat alle Anträge bearbeitet und positiv bewertet», sagte Nationalparksprecher Hanspeter Mayr. Die sieben geplanten Zisternen sollen ein Fassungsvermögen zwischen 30 und 100 Kubikmeter haben und Feuerwehren zur Verfügung stehen. Zudem sollen drei mobile Löschwasserzisternen für ausreichend Nass sorgen, wenn Flammen wie im Sommer 2022 im Hinteren Teil des Elbsandsteingebirges wüten. Die mobilen Behälter wurden in Frankreich gekauft.
Die Stadt Hohnstein hat bereits eine stationäre Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 50 Kubikmeter Wasser an der Ziegenrückenstraße gebaut und plant weitere in der Nähe der Ausflugsgaststätte Brand und bei Waitzdorf. Bad Schandau will eine Zisterne an der Ostrauer Lehne unterhalb der Schrammsteine errichten. Die Stadt Sebnitz hat als Standorte den Großen Zschand, die Thorwaldwiese und die Buchenparkhalle vorgesehen. Die Orte gelten als Brandschwerpunkte, an denen die Löschwasserversorgung aktuell noch schwierig ist und sind für Fahrzeuge gut erreichbar, hieß es. Die Zisternen haben keinen natürlichen Zulauf und werden über Tankwagen befüllt.
Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) hatte Ende Mai weitere Förderbescheide an die betroffenen Kommunen überreicht, um erhöhte Baukosten auszugleichen. Zu den ursprünglich 522 000 bewilligten Euro kamen weitere 616 476 Euro hinzu. «Die Waldbrandprävention ist enorm wichtig für den Nationalpark, für den Schutz von Menschen, von Hab und Gut, für den Schutz des Nationalparks und des Naturerlebens. Es geht darum, den Nationalpark Sächsische Schweiz zu schützen, mit seinem Wert als einzigartige Naturlandschaft und als Entwicklungsmotor der Region», sagte Günther damals.
Ende Juli 2022 hatte ein Waldbrand in einem schwer zugänglichen Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz die Feuerwehren wochenlang in Atem gehalten. Mehrere Hubschrauber waren täglich stundenlang im Einsatz, um Löschwasser aus der Elbe zu den Brandherden zu fliegen. 80 Kilometer Schlauchleitungen mussten über einen Höhenunterschied von 400 Metern verlegt werden. Am Ende war Wald auf einer Fläche von 115 Hektar betroffen. Die Nationalparkverwaltung erhielt Mittel für eine bessere Ausrüstung. Eine Drohne und Wärmebildkameras wurden genauso angeschafft wie 58 Löschrucksäcke und 43 Waldbrandhacken. (dpa)